BSI-Bericht: IT-Sicherheit gefährdet | Freeware.de

Rosige Aussichten stehen uns nicht bevor. Zunahme, Ausweitung und Organisierung der Hackerangriffe gefährden auch in Zukunft weiter die Internetsicherheit. Neue Konzepte einer Sicherheitskultur sollen für bessere Rahmenbedingungen sorgen.

Viele Gefahren lauern im Netz: Viren, Würmer, Trojaner, Spam, Phishing-Attacken. Positive Tendenzen lassen sich nicht abzeichen. Zu diesem Schluss kommt der erste Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland, vorgestellt von Innenminister Otto Schilly und Dr. Udo Helmbrecht, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Bedrohung durch IT-Schädlinge oder andere kriminelle Handlungen werde sogar noch zunehmen, hieß es.

Allein in der zweiten Hälfte 2004 wurden mehr als 1.400 neue IT-Schwachstellen entdeckt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr sei dies ein Anstieg um 13 Prozent. Häufigste Internetschädlinge sind laut Bericht neben Viren und Würmern Trojanische Pferde, die gut ein Drittel der Schädlinge ausmachen. Weitere Gefahrenfaktoren stellen Phishing-Attacken und Spamnachrichten mit einem Anteil von 60 bis 90 Prozent im E-Mail-Verkehr dar.

Durch die zunehmend organisierte Kriminalität würden nicht mehr nur einzelne Computer Angriffsziele von Hackern, sondern zentrale Netzkomponenten von denen die Funktionsfähigkeit ganzer Informationsinfrastrukturen abhänge. Daneben sei mit einer stärkeren Verlagerung der Attacken auf neue Übertragungstechnologien wie die Internettelefonie, Wireless LAN oder die Mobilfunkkommunikation zu rechnen.

Dem Trend zur Professionalisierung und Kommerzialisierung der Internetkriminalität ließe sich der Studie zufolge nur durch gemeinsames Handeln entgegenwirken. Eine Sicherheitskultur, die von allen gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland getragen wird, würde die Rahmenbedingungen in der Informationstechnik entscheidend verbessern. Solange jedoch in Unternehmen und Verwaltungen Antispammaßnahmen nicht flächendeckend umgesetzt werden, stehe eine Umsetzung der Pläne in naher Zukunft nicht in Aussicht.