Was ist Blueborne und wie schützt man sich? | Freeware.de

Was ist Blueborne? Der Begriff taucht aktuell in zahlreichen Medien auf. Kurz gesagt: Es handelt sich um eine schwere Sicherheitslücke, die aktuell vor allem Android-Nutzer betrifft, aber theoretisch auf allen Betriebssystemen vorkommen kann – sobald sie Bluetooth besitzen und nutzen. Rund fünf Milliarden Geräte sind damit potenziell betroffen. Wie Ihr Euch dagegen schützt, verraten wir hier.

Was ist Blueborne eigentlich und wie kann es Schaden zufügen? (Bild: Armis/Redaktion)

Was ist Blueborne? Begriff hinterfragt

Blueborne ist eine Ansammlung von ganzen acht Sicherheitslücken, die bereits vor einiger Zeit bekannt geworden sind. Durch sie können Geräte via Bluetooth komplett übernommen werden – was auch zu ausgiebigem Datendiebstahl führen kann. Für Windows wurde das Manko schon gestopft, Android-Geräte und auch Linux-Systeme sind noch immer gefährdet. Die beste Hilfe: Bluetooth abstellen.

Wer ein Android-Gerät nutzt und wissen will, ob dieses noch verwundbar ist, kann auf Armis‘ BlueBorne Vulnerability Scanner App zugreifen.

Und wie funktioniert der Angriff?

Das Gruselige an der ganzen Blueborne-Sache: Das Smartphone kann dabei komplett übernommen werden – sogar die Kameras und das Mikrofon können eingeschaltet werden – und das alles ganz unbemerkt. Ihr als Nutzer bekommt das dann gar nicht mit. Ihr müsst das Gerät nicht einmal für andere sichtbar gemacht haben, denn dank Bluetooth-Protokollen wird ständig nach verfügbaren Geräten gesucht, die sich dann direkt koppeln – sogar ohne Zustimmung auf dem Zielsystem. Erst wird die Art der Verbindung identifiziert, gefolgt von der Version des Betriebssystem. Ein Angreifer kann sich nun als „Man-in-the-Middle“ einklinken und Schadcode übertragen, so dass das Gerät komplett fremdgesteuert werden kann.

Prinzipiell sind alle Geräte mit Bluetooth-Schnittstelle betroffen. (Bild: Pixabay)

Einige Sicherheitsforscher des Unternehmens Armis, die die Schwachstellen entdeckt haben, haben das Prozedere sogleich einmal genauer überprüft und zeigen im folgenden Video, wie schnell sich ein Gerät per Bluetooth übernehmen lässt.

Vor Blueborne und den Auswirkungen schützen: Das könnt Ihr tun

Die Frage “Was ist Blueborne” sei damit wohl beantwortet. Damit Ihr nun Angreifern keine Angriffstelle bieten könnt, solltet Ihr Euren Bluetooth-Zugang am besten erst einmal abschalten – sprich: deaktivieren. Dann, wenn Ihr den Dienst regelmäßig nutzt und nicht darauf verzichten wollt, solltet Ihr schauen, ob es bereits ein Update für Euer Betriebssystem gibt. Wenn ja, informiert Euch, ob die Sicherheitslücken bereits geschlossen werden konnten, wie es beim aktuellsten Windows-10-Sicherheitsupdate der Fall war. Ist dem nicht der Fall und Ihr arbeitet auf dem Smartphone beispielsweise noch mit einer Android-Version, für die es auf Eurem Gerät einfach noch kein aktuelles Sicherheitsupdate gibt (das ewige Leid…), lasst Bluetooth deaktiviert und nutzt Datenübertragung & Co. über andere Dienste. Das bedeutet allerdings auch, dass Ihr erst einmal auf Eure Bluetooth-Box verzichten solltet.

Headset & Co. am besten erst einmal vom Gerät entfernen und Bluetooth deaktivieren. (Bild: Pixabay)